Systeme bestimmen unser Leben

Was ist ein System?

Jede Gemeinschaft von Menschen, also die Familie (Eltern, Kinder), die Beziehung zum/r Partner/in, die Kollegen am Arbeitsplatz, das Arbeitsteam, die Schulklasse, der Freundeskreis  etc. stellt ein System dar. Es handelt sich dabei um das Gegenwartssystem.

Aber auch unsere Ahnen, die die Grundlage für unsere körperliche Existenz gelegt haben, gehören zu unserem heutigen System, obwohl wir sie vielleicht gar nie kennengelernt haben. Sie gehören zu unserem Herkunftssystem.

Beide Systeme beeinflussen unser Leben und alle unsere Entscheidungen. Sie sind Grundlage für unsere Einstellungen, Werte und Emotionen.

Nach welchen Regeln funktioniert ein System? (nach Bert Hellinger)

In einem System wirkt eine gemeinsame Seele. Diese begründet ein kollektives Gewissen, das sich im Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Ausgleich und Ordnung zeigt.

Zugehörigkeit: Jedes Mitglied des Systems (z.B. Familie) hat das gleiche Recht auf Zugehörigkeit. Niemand darf ausgeschlossen werden. Weder die Toten noch die schwarzen Schafe der Familie.

Ausgleich: Wird ein Mitglied des Systems ausgeschlossen, so wird das kollektive Gewissen dafür sorgen, dass eine andere, nachfolgende Person für ihn/sie „einspringt“. Diese übernimmt das Schicksal des Ausgeschlossenen. Meist erfährt sie dasselbe schwere Schicksal.

Ordnung: 

Das Alte hat Vorrang vor dem Neuen, z.B. hat das 1. Kind Vorrang vor dem 2. Kind.
Das Wohl der Gruppe hat Vorrang vor persönlichen Bedürfnissen.
Eine zweite Ehe, aus der ein Kind hervorgeht, hat Vorrang vor der ersten Ehe, auch wenn dort Kinder geboren wurden.
Die Kinder einer Mutter, die mit einem neuen Partner zusammenlebt, ohne mit ihm eigene Kinder zu haben, haben Vorrang vor dem Partner.
Wenn diese Regeln nicht befolgt werden, ergibt sich eine Störung im System, die sich auf unterschiedliche Weise zeigen kann.

Störungen des Systems zeigen sich durch:
Streit in der Familie
Beziehungsprobleme
Konflikte am Arbeitsplatz
Erkrankungen (körperliche und seelische)
„unerklärliche“ Krankheits- und Gemütssymptome
Geldprobleme, Misserfolg und vieles andere mehr

Wie läuft die systemische Aufstellung/Familienaufstellung ab?

Die Aufstellung erfolgt in meiner Praxis als Einzelsitzung, also nur der/die Klient/in und ich als Aufstellungsleiterin.

Zunächst wird das Anliegen des/r Klienten/in besprochen.

Danach erstelle ich einen Stammbaum. Hierbei ist es besonders hilfreich, wenn der/die Betroffene Informationen hat zu den Familienmitgliedern, zu schweren Schicksalen in der Familie, zu früh Verstorbenen oder Ausgeschlossenen, zu Streitigkeiten in der Familie, Adoptionen, Abtreibungen, alte Lieben, Krankheiten und anderen Besonderheiten des Systems.

Dann wählt der/die Klient/in für jede Person, Krankheit oder andere Energie (Geld, Beruf, Vision, Symptom…) einen Stuhl aus und stellt die Stühle nach seinem/ihren Inneren Bild miteinander im Raum auf. Ein kleiner Zettel kennzeichnet jeden Stuhl mit Namen.

Ich setze mich dann als Stellvertreterin in jeden einzelnen Stuhl und beschreibe, was ich empfinde, also die Emotionen, Körpergefühle, Bilder und Eindrücke, die ich wahrnehme.

Ich suche nach Störungen, Blockaden, Verstrickungen, Bezügen und Geheimnissen im Wahrnehmungsfeld. Hierbei suche ich immer wieder den Kontakt zur/m Klientin/en. Es besteht für ihn/sie immer die Möglichkeit, eigene Anregungen zu machen. Ich befinde mich nicht in Hypnose o.ä.

Aus dem Vorhandenen entwickle ich ein Erleichterungsbild, in dem sich der/die Klient/in besser fühlt. Hierzu ist es evtl. notwendig, dass „Fehlendes“ hinzugefügt wird oder bestehende Dynamiken des Systems unterbrochen werden.

Sobald der/die Klient/in sich in der neuen Situation gut zurecht findet, ist die Aufstellung beendet. Er/sie nimmt das Erleichterungsbild als Inneres Bild mit nach Hause und lässt es wirken.
In dem die Ordnung wieder hergestellt wird, kann Heilung geschehen und Liebe fließen.

Oftmals ergeben sich „automatisch“ Veränderungen der Situation, die man vorher nicht erwartet hätte,
Die Änderungen des Systems erfolgen über das morphische Feld. (siehe Artikel in Natur und Heilen 3/2002 von Rupert Sheldrake)

Sollten in den darauf folgenden Tagen noch Fragen oder Emotionen entstehen, kann sich der/die Klient/in telefonisch melden. Bei Bedarf erfolgt eine weitere Betreuung.